Zeumer, Gerhard

geb. 20.12.1921 – gest. 31.8.2012

Gerhard Zeumer wuchs in Breslau auf, wo er schon früh musikalisch ausgebildet wurde. Er studierte u.a. Komposition bei Ernst August Völkel. Ab 1939 – also mit knapp 19 Jahren – wurde er zum Militärdienst eingezogen und erlebte das Kriegsende in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg war er zunächst als Bratscher in Augsburg tätig und wurde dann als Geiger und Pianist Mitglied im SWF-Sinfonieorchester Baden-Baden. In 38 Dienstjahren erlebte er dort viele bedeutende Dirigenten, Solisten und Komponisten, was er immer als großes Glück empfand.

Aus Interesse und Begeisterung setzte er seine Kompositionsstudien bei Prof. Schelb in Karlsruhe fort. Er komponierte Klavier- und Kammermusik, eine Schuloper für die Musikschule Lahr, zahllose Arrangements für diverse kammermusikalische Gruppen verschiedenster Instrumente. Seine Bearbeitungen für das Concertino sind ausgezeichnet an die Belange eines nicht ganz professionellen Streichorchesters angepasst, wobei der Bläsersatz hohe Anforderungen stellt, weil die Bläserstimmen mit Profis aus dem SWR besetzt wurden.

Wir Mitglieder vom Concertino erinnern uns noch gut an das Herbstkonzert 2010 und unsere Begegnung mit Gerhard Zeumer, der dieses Konzert als knapp 90-Jähriger besucht hatte. Über die Nachricht von seinem Tod im Herbst 2012 waren wir alle sehr betrübt. Sie traf uns trotz seines hohen Alters ziemlich unvorbereitet.

aufgeführte Werke:
Fünf altfranzösische Tänze von Marain Marais in Bearbeitung von G. Zeumer am 5.3.2004

1. Rhapsody für Cello und Orchester von B.Bartok in Bearbeitung von G. Zeumer am 10.7.1999

„… und meine heißen Tränen fließen“ für Streichorchester und Bläser, Texte von H. Heine:
Uraufführung anlässlich der 150ten Wiederkehr der Bad. Revolution und dem 200ten Geburtsjahr von H. Heine am 26.11.1997
Wiederholung am 14.10.2007 als „Glückwunsch“ zum 85. Geburtstag des Komponisten

MmM – Musik mit Mozart, Aufführung am 8.10.2006

weitere Bearbeitungen für das Concertino, u.a. die Filmmusik aus „Brücke am Kwai“ als Zugabe im Herbstkonzert 2010